Wenn du praktische Excel-Funktionen für das Finanzwesen lernen möchten, bist du hier an der richtigen Stelle. In dieser Übersicht habe ich die für Excel wichtigsten Funktionen für Finanzen zusammengestellt. Hier sind die 10 wichtigsten Funktionen und Formeln, die du kennen musst, einfach und unkompliziert. Mit diesen Formeln kannst du ganz einfach komplexe finanzielle Probleme in Excel lösen. Es ist zu beachten, dass diese Formeln und Funktionen zwar unabhängig voneinander nützlich sind, sie können jedoch auch in Kombinationen verwendet werden, die sie noch leistungsfähiger machen.
Die Top 10 Excel-Funktionen für das Finanzwesen
1. XKAPITALWERT
Eine der wichtigsten Finanz-Formeln in Excel ist XKAPITALWERT. Mit dieser Formel wird der Kapitalwert (englisch net present value, NPV oder Nettobarwert) einer dynamischen Investitionsrechnung berechnet. Jede Bewertungsanalyse, die darauf abzielt, den Wert eines Unternehmens oder einer Investition zu bestimmen, muss den Kapitalwert durch eine Reihe von Cashflows ermitteln.
Im Gegensatz zu den regulären Barwertfunktionen in Excel (=NBW) berücksichtigt XKAPITALWERT bestimmte Termine für die Cashflows und ist daher viel nützlicher und präziser.
Der Kapitalwert (Nettobarwert) einer Investition mit den angegebenen Kosten und Renditen beträgt 136,92. Die Zahlungen werden mit 12 % abgezinst.
2. XINTZINSFUSS
Neben XKAPITALWERT ist XINTZINSFUSS eine wichtige Funktion, welche die interne Rendite für eine Reihe von nicht periodisch anfallender Cashflows zu bestimmten Zeitpunkten bestimmt.
XINTZINSFUSS sollte immer gegenüber der regulären IKV-Formel verwendet werden, da die Zeiträume zwischen den Cashflows aller Wahrscheinlichkeit nach nicht ganz gleich sind.
In diesem Beispiel beträgt die interne Rendite 27 %.
3. QIKV
Hier ist eine weitere Variation für die Berechnung der internen Rendite, die für Finanzfachleute sehr wichtig ist. QIKV steht für Qualifizierter interner Kapitalverzinsungssatz. Diese Formel ist besonders nützlich, wenn das Bargeld von der einen Anlage in eine andere Anlage investiert wird.
Ein Beispiel könnte etwa sein, dass der Cashflow aus einem privaten Unternehmen in Staatsanleihen angelegt wird (da das Unternehmen keine gute Verwendung für die Reinvestition des Cashflows im Unternehmen selbst hat).
Wenn das Unternehmen beispielsweise eine hohe Rendite erzielt und der interne Zinsfuß (interne Rendite, englisch internal rate of return, IRR) von 18 % erwirtschaftet, das Bargeld jedoch nur zu 8 % in eine Anleihe reinvestiert wird, liegt der kombinierte IRR deutlich unter 18 % (im nachstehenden Beispiel sind es 15 %).
4. RMZ
RMZ ist eine sehr gebräuchliche Funktion in Excel für Finanzfachleute, die mit der Finanzmodellierung von Immobilien arbeiten. Die Formel ist eigentlich als Hypothekenzahlungsrechner gedacht.
Angesichts eines konstanten Zinssatzes und einer Anzahl von Zeiträumen (Jahre, Monate usw.) und des Gesamtwerts des (Immobilien)Darlehens kannst du leicht herausfinden, wie hoch die regelmäßigen Zahlungen sein werden.
Denkt daran, dass die Excel-Formel die Gesamtzahlung (Annuität) ausgibt, die sowohl den Kapitalbetrag als auch die Zinsen enthält. RMZ steht für „Regelmäßige Zahlung“.
5. ZINSZ
ZINSZ berechnet den Zinsanteil einer konstanten Schuldzahlung. Diese Excel-Funktion funktioniert sehr gut in Verbindung mit der obigen RMZ-Funktion. Durch die Trennung der Zinszahlungen in jeder Periode können wir dann die Kapitalzahlungen in jeder Periode aus der Differenz von RMZ und ZINSZ ermitteln.
6. EFFEKTIV
Diese Finanzfunktion in Excel gibt den effektiven Jahreszinssatz für die nicht jährliche Aufzinsung (Nominalverzinsung) zurück. Dies ist eine sehr wichtige Funktion in Excel für Finanzfachleute, insbesondere für die Kreditvergabe.
Ein jährlicher Zinssatz von 10,0 %, der sich monatlich zusammensetzt, ist tatsächlich ein effektiver jährlicher Zinssatz von 10,47 %.
Nachfolgend findet ihr ein ausführliches Beispiel für diese Excel-Funktion.
7. GDA2
GDA2 ist eine hervorragende Excel-Funktion für Buchhalter und Finanzfachleute. Wenn ihr vermeiden möchtet, dass ein großer Abschreibungszeitplan erstellt wird, kann Excel den Abschreibungsaufwand eines Wirtschaftsgutes in jeder Periode mit dieser Formel berechnen. GDA steht für geometrisch-degressive Abschreibung.
Nachfolgend findet ihr ein Beispiel für die Verwendung dieser Formel zur Ermittlung der Abschreibung.
8. ZINS
Mit der ZINS-Funktion kann der Ertrag (Zinssatz) bis zur Fälligkeit eines Wertpapiers berechnet werden. Dies ist hilfreich bei der Bestimmung der durchschnittlichen jährlichen Rendite, die durch den Kauf einer Anleihe erzielt wird.
9. ZW
Die ZW-Funktion ist großartig, wenn du wissen möchtest, welchen zukünftigen Wert du haben wirst, wenn du ein Startguthaben, regelmäßige Zahlungen und einen Zinseszinssatz gegeben hast. Beachte ein Minuszeichen vor die Formel zu setzen =–ZW().
Im nachstehenden Beispiel siehst du, was mit 25 Millionen Euro geschieht, wenn sie 30 Jahre lang jährlich um 4,50 % gewachsen sind und 1 Million Euro pro Jahr zusätzlich zum Gesamtsaldo hinzugefügt werden. Das Ergebnis beträgt 154,6 Millionen Euro.
10. STEIGUNG
Finanzfachleute müssen häufig das Beta (Volatilität) einer Aktie berechnen, wenn sie eine Bewertungsanalyse und Finanzmodellierung durchführen. Auch wenn es auf vielen Finanzwebsites die Kennzahlen gibt, so empfiehlt es sich jedoch, die Analyse selbst in Excel zu erstellen.
Mit der STEIGUNGS-Funktion in Excel kannst du das Beta leicht berechnen, da die Renditen einer Aktie und der Index, mit der du die Aktie vergleichen möchtest, gegeben sind.
Das folgende Beispiel zeigt genau, wie das Beta in Excel für die Finanzanalyse berechnet wird.
Weitere nützliche Excel Funktionen für das Finanzwesen habe ich im Grundlagen Artikel Rendite in Excel berechnen und Korrelation im Depot: Darum macht Optimierung Sinn ausführlich beschrieben.